Sonderpostamt
Briefmarke „Kirchenburg Walldorf“

Am 3. Mai wird in Walldorf eine Briefmarke mit einem Motiv der Kirchenburg Walldorf präsentiert und bundesweit in einer Auflage von 2,5 Millionen Stück freigegeben. Die Sondermarke des Bundesministeriums der Finanzen ist Auftakt einer Briefmarkenreihe „Kirchen bewahren und beleben“. Anlässlich der Freigabe gibt es vom 3. bis 7. Mai ein mehrtägiges Rahmenprogramm, das vom Kirchenburgverein Walldorf und der Kirchengemeinde ausgerichtet wird. Die Kirchenburg wurde nach einem Großbrand im Jahr 2012 mit einem innovativen Konzept als sakraler Begegnungsort neu aufgebaut und umgestaltet. Sie gilt als Biotop-, Fahrrad-, Kinder-, Kultur- und Erlebniskirche; integriert sind unter anderem eine Kletterwand, ein Outdoor-Bücherschrank, ein Holzbackofen, ein Actionbound und ein Storchenhorst.

Landesbischof Friedrich Kramer lobt die Kirchengemeinde in einem Grußwort anlässlich der Präsentation als einen lebendigen Kirchort, „der in verschiedenster Weise an den Themen der Ökologie, der Kultur, der Fragen der Gesellschaft und des Glaubens dran ist“.

Die Präsentationsveranstaltung der Briefmarke „Kirchenburg Walldorf/Werra“ erfolgt am 3. Mai durch das Bundesministerium für Finanzen im geschlossenen Rahmen auf der Kirchenburg.

Zum öffentlichen Programm am 4. Mai ab 13 Uhr und am 5. Mai ab 10 Uhr gehören Kirchenführungen, ein Souvenirstand des Meininger Briefmarkensammlervereins, Kinderangebote und Glücksrad. Im Sonderpostamt der Deutschen Post AG im Gemeindehaus neben der Kirche gibt es am 3., 4. und 6. Mai die neuen Briefmarken mit verschiedener grafischer Gestaltung. Am 7. Mai transportiert der „Walldorfer Sandmacher“ in seiner Tracht mit historischer Schubkarre die Karten und Briefe bis zur Übergabe an den normalen Postlauf.

Am 4. Mai um 17 Uhr beginnt ein Konzert mit der Big-Band des Max-Reger-Konservatoriums Meiningen und am 6. Mai ist das Klettern an der Außenmauer der Kirchenburg möglich. Am 5. Mai wird im Kressehof Walldorf eine Internationale Briefmarken-Ausstellung zum Thema „Christliche Motive“ sowie ein Sonderpostamt eröffnet. Ein Jazz-Konzert mit Anna Albu und Simon Meininger ist am 6. Mai auf der Kirchenburg geplant. Am 7. Mai wird von 9 bis16 Uhr zur Großen Briefmarkenbörse im Kressehof Walldorf mit Ausstellung eingeladen und um 10.30 Uhr beginnt ein Abschluss-Gottesdienst in der Kirche Walldorf.

In der Andachtsreihe „Berührt – Lebensexperten kommen zu Wort“ geht es am 5. Mai in der Kirchenburg um das Thema „Sammeln und Vereinen“ mit Matthias Reichel, 1. Vorsitzender des Meininger Briefmarkensammlervereins, und Erwin Hofbauer, Sammlerfreund aus Österreich. Die
musikalische Begleitung übernimmt Ulf Prieß. Die Kirchengemeinde Walldorf, der Kirchenburgverein Walldorf/Werra und der Kirchenkreis Meiningen laden zu den Andachten unter dem Motto „Von der Begeisterung und wofür Menschen brennen“ ein.

Während der Festtage kann man auf dem Areal der Kirchenburg auf Picknickdecken oder den Himmelliegen verweilen, den Inhalt des Outdoor-Bücherschranks studieren, tierische Bewohner der Kirchenburg beobachten und den Storchenhorst im Fokus haben.

Hintergrund:
Die Walldorfer Kirchenburg wurde schon lange vor ihrer ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 982 in einer Schenkungsurkunde an die Kirche des heiligen Apostelfürsten Petrus zu Aschaffenburg als Königshof gegründet. Im Jahr 1008 übernahm das Bistum Würzburg den Ort mit seinem Burgberg. Die Wehranlage wurde zur bischöflichen Festung umgebaut. Man errichtete eine erste Kapelle, der später eine Kirche folgte. Zur eigentlichen Kirche wurde die Anlage erst im Spätmittelalter. Das Kirchengebäude wurde 1587 errichtet, 1634 bis auf das Mauerwerk zerstört und bis 1651 neu hergerichtet. Am 3. April 2012 kam es zu einem Großbrand. Kurz darauf begann der Wiederaufbau des Gotteshauses, bei dem gleichzeitig ein Gemeindeaufbau-Konzept umgesetzt wurde. Die christliche Botschaft soll in den Alltag vieler Menschen übersetzt werden, niedrigschwellige Angebote bieten neue Möglichkeiten für Begegnungen. Andersgläubige und Andersdenkende aller Nationalitäten sind ausdrücklich willkommen. Seit 2016 gibt es wieder Gottesdienste in der Kirche, die gesamten Bauarbeiten wurden mit der Wiedereinweihung am 12. Mai 2019 abgeschlossen.

Die Kirchenburg ist auch außerhalb der Festtage als „Offene Kirche“ zugänglich. Die Arbeit mit Kindern und Familien wird unter dem Motto „Erlebniskirchenburg“ beziehungsweise „Kinderkirchenburg“ umgesetzt. Unter anderem finden regelmäßig Kinder- und Jugendcamps statt, für den Kirchenkreis werden Kirchennächte organisiert. In Zusammenarbeit mit Alpenvereinen und der Freiwilligen Feuerwehr wurden an der Burgmauer Kletterwege mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden angelegt, die unter Aufsicht mit Sicherungsmaßnahmen ausprobiert werden können. Für Abenteurer gibt es einen Actionbound, der auf digitale Schatzsuche zum „Geheimnis der Kirchenburg“ einlädt. Auch Bootsfahrten auf der Werra, Filmvorführungen und musikalische Angebote gehören zum Programm.

Für die „Biotopkirche“ wurde in Zusammenarbeit mit Naturschützern beim Wiederaufbau darauf geachtet, dass Tiere Platz finden. Unter anderem nistet ein Storchenpaar im artgerecht errichteten Horst auf dem Gelände der Kirchenburg – über eine Storchencam vom Kirchturm aus, kann man beobachten, was im „Storchenwohnzimmer“ passiert. Unter dem Kirchendach beziehungsweise im Winter im Gaden-Keller leben Fledermäuse.

Die Kirchenburg ist zudem eine Rast-Station für den Werra-Radweg, der von Meiningen über Walldorf nach Wasungen führt.

Eine enge Vernetzung gibt es mit Schule, Kindergarten, Vereinen und Kommune. Auch die Kontakte zu denkmal-, bodendenkmal- und künstlerisch interessierten Kreisen werden gepflegt.

Gottesdienste finden regulär am 1. und 3. Sonntag im Monat um 10.30 Uhr statt.

Weitere Informationen im Internet:
www.kirchenburg-walldorf.de
https://kirchenburg-walldorf.business.site

Autor:

susanne sobko

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