Fördermittel fließen nach Anhalt
Bis Ende 2026 neues Leben in insolventer Lungenklinik
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Von Uwe Kraus
Vom Land Sachsen-Anhalt gibt es 6,5 Millionen für die Strukturanpassung der medizinischen Versorgung im Harz. Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) überreichte in Ballenstedt den entsprechenden Zuwendungsbescheid an die Evangelische Stiftung Neinstedt, die Eigentümerin des Gebäudes. 2023 beantragte die Lungenklinik Ballenstedt Insolvenz, der Betrieb des Krankenhauses wurde zum 31. Dezember 2023 eingestellt. Die gesamte pneumologische Versorgung wurde ins Thüringische Neustadt verlegt. „Ein harter Schlag für die Gesundheitsversorgung in der Region“, sagt Harz-Landrat Thomas Balcerowski (CDU). Die Evangelische Stiftung Neinstedt, habe als Eigentümerin des Gebäudes die Chancen für den Standort erkannt. Aus der Lungenklinik wird nun bis Ende 2026 ein „Gesundheitshaus“. Mit der ersten kommunalen Gründung eines Medizinischen Versorgungszentrum übernimmt die anhaltische Residenzstadt eine Vorreiterrollen in Sachsen-Anhalt. Vom Land Sachsen-Anhalt gibt es 6,5 Millionen Euro aus dem Corona-Sondervermögen für die Strukturanpassung der medizinischen Versorgung im Harz. Für insgesamt zehn Millionen Euro sollen die drei ehemaligen Krankenhausgebäude umgebaut werden, so dass neben dem MVZ und dem Hospiz, Tagespflege und -förderung, gesundheitsrelevante Betriebe und ein Angebot für Betreutes Wohnen angesiedelt werden. Die Bürger bekämen „wieder eine medizinische Anlaufstelle, die vielfältiger sein wird als die ehemalige Lungenklinik“, sagte Ministerin Grimm-Benne bei der Übergabe.
Optimistisch schaut die Stiftung Neinstedt auf die Ansiedlung von Fachärzten im Klinikkomplex am Rande der Stadt. Stephan Zwick, kaufmännischer Vorstand der Evangelischen Stiftung Neinstedt, ergänzt: „Durch die Einrichtung des „Diakoniezentrums Ballenstedt“ auf der Fläche von über 6.000 Quadratmeter in der Robert-Koch-Straße wird die Gesundheitsregion Ballenstedt gestärkt und gewinnt einen neuen Mittelpunkt. Die Stiftung ist froh, an dieser Stelle ihre regionale Verantwortung wahrnehmen zu können und die soziale Infrastruktur zu stärken.
Gemeinsam mit allen Partnern aus Planung, Bau und Verwaltung ist nun die große Herausforderung, das Projekt bis Ende 2026 erfolgreich abzuschließen.“
„Unser Land mit seinen vielen ländlichen Gebieten braucht zukunftsweisende Ansätze und eine flexible Organisation im Bereich der Gesundheitsversorgung. Einige innovative Projekte sind heute schon Realität, andere kommen hinzu – so auch hier in Ballenstedt", schaut die Ministerin voraus.
Autor:Uwe Kraus |
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