Die letzte  ihres Standes 

Genthin zeichnet einzige Diakonisse aus

Genthins letzte Diakonisse, Schwester Dorothea Graumann, ist stellvertretend für die Lebensleistung der Diakonissen in Genthin mit dem Bürgerpreis der Stadt ausgezeichnet worden. Die 84-Jährige halte als letzte Lebende ihrer Schwesternschaft ihrer Heimatstadt die Treue und sei bis heute für die Bewohner des Diakonissen-Mutterhauses am Birkenwäldchen die gute Seele, teilte die Stadt mit.
1956 trat Dorothea Graumann der Schwesternschaft bei, die vor allem den Pflegedienst am Genthiner Johanniter-Krankenhaus versah. Obwohl zur Krankenschwester ausgebildet, wurde Schwester Dorothea als Küchen- und Gartenschwester eingesetzt, später als Hausmutter im Waldhaus. Dank ihres Einsatzes im Garten war es möglich, die Patienten des Krankenhauses mit frischem Ost und Gemüse zu versorgen.
Die Diakonissen haben in den vergangenen 70 Jahren still, aber wirksam und darum entscheidend die Stadt mitgetragen, sagte der frühere Verwaltungsleiter des Genthiner Krankenhauses, Oberkirchenrat i. R. Thomas Begrich, in seiner Laudatio. »Für unsere heutigen Begriffe haben diese Frauen unvorstellbar vieles geleistet. Ihr ganzes Leben war auf den Dienst am Nächsten ausgerichtet. Oft lebten sie in einem winzigen Zimmer, teils gleich auf der Krankenstation, kannten nie wirklich einen Feierabend. Immer waren sie nahe beim Menschen, saßen oft nächtelang am Krankenbett. Und wie wurden sie vergütet? Sie bekamen nicht viel mehr als ihre Tracht, Kost und Logis und ein kleines Taschengeld«, so Begrich weiter. Nie habe er eine Diakonisse erlebt, die darüber geklagt hätte. Die Frauen haben das, was und wie sie es getan haben, geliebt »Und sie haben es für die Menschen – für uns also! – getan.« (G+H)

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion EKM Nord

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