Jubiläum - neues Relief - Glocke repariert
Festtag in der Kirche Kleinkühnau

Die Evangelische Kirche in Dessau-Kleinkühnau | Foto: Johannes Killyen
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Die Dessauer Auferstehungsgemeinde feiert mit einem Festgottesdienst am Sonntag, 11. Oktober, um 14 Uhr das 110-jährige Bestehen der Kirche im Ortsteil Kleinkühnau. Der Bau war 1910 als Betsaal in Dienst genommen worden war. Bereits ein Jahr zuvor war am gleichen Ort eine Kleinkinderschule ins Leben gerufen worden. Die Liturgie in dem Gottesdienst verantwortet Kreisoberpfarrerin Annegret Friedrich-Berenbruch, die Predigt hält Pfarrerin Ina Killyen. Die musikalische Ausgestaltung an der Orgel übernimmt Kantor Benjamin Leins.

Weiterhin wird ein Relief der Dessauer Künstlerin Christine Rammelt-Hadelich der Gemeinde übergeben, das für die Kleinkühnauer Kirche entstanden ist. Es zeigt einen Jungen mit einem Ball und verweist damit auf das Jesuskind. Das Bild wird im Chorraum des Gotteshauses hängen und dort in Beziehung treten zu einem bereits vorhandenen historischen Madonnenbild. Die Künstlerin selbst wird auch anwesend sein. Das Kunstwerk wurde von zwei anonymen Spendern aus der Auferstehungsgemeinde gestiftet.

Schließlich wird am Sonntag auch die Glocke der Kleinkühnauer Kirche wieder in Dienst genommen. Sie konnte drei Jahre lang nicht geläutet werden und wurde in den vergangenen Monaten repariert. An den Kosten hat sich neben vielen Spenderinnen und Spendern aus der Kirchengemeinde auch die Stadt Dessau mit der Ortsgemeinde Kleinkühnau beteiligt. Zur Geschichte der Kirche wird eine Tafelausstellung der Architektin Anne Sommer in der Kirche und auch im Amtshaus Kleinkühnau zu sehen sein. Im Anschluss an den Gottesdienst lädt die Ortsgemeinde zu einem Empfang ins Amtshaus ein.

Hintergrund: Zur Geschichte der Ev. Kirche Kleinkühnau

1909 wurde in Kleinkühnau eine Kleinkindschule in Dienst genommen. Angesichts steigender Bevölkerungszahlen entschloss man sich, einen Betsaal anzubauen. Das Gotteshaus war also Kirche und Kindergarten zugleich. Ab 1929 bildeten die Ortsteile Großkühnau und Kleinkühnau eine eigenständige Parochie mit eigenem Pfarramt. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Kindergarten enteignet und der „NS-Volksfürsorge“ unterstellt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs eröffnete Pfarrer Graustein noch 1945 wieder den evangelischen Kindergarten, der erst 1978 geschlossen werden musste. Von 1979 bis 1995 wurden hier in der Sondertagesstätte „Albert Schweitzer“ komplexgeschädigte Kinder betreut. Nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg war 1949 auch der Betsaal wieder in Dienst genommen worden. In den nächsten Jahrzehnten folgten zahlreiche Umbaumaßnahmen, zuletzt von 2002 bis 2004. 1999 hatte die Kirche eine elektronische Orgel erhalten. Nach einer immer intensiveren Zusammenarbeit mit der Auferstehungsgemeinde in der Dessauer Siedlung wurden beide Gemeinden Anfang 2007 offiziell vereinigt, die Parochie Groß- und Kleinkühnau wurde 2006 aufgelöst.

Autor:

Johannes Killyen

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