Tabors Licht
Evangelium 31.1.2021

- Basilika der Verklärung - Tabor
- hochgeladen von Matthias Schollmeyer
Am sechsten Tag erlaubt er mitzukommen
– bis an des höchsten Berges scharfen Grat –
Sankt Jakob, Petrus, Johann als den Frommen
der Zwölferschar. Obwohl der Rest ihn bat,
zu gönnen allen zwölfen diese Reise,
sagt neun er „Nein! Wacht ihr mir in der Stadt!“
Vier ziehen los. Sie wandern die Geleise,
auf denen man sich Gipfeln nähert an.
Dort oben ist noch etwas von dem Eise
des Winters, was man deutlich spüren kann.
Der Berg heißt Tabor. Ferne wird zur Nähe -
und lichte Kraft berührt hier jedermann.
Im Namen TaBoR einen sich zur Ehe
ToB, das heißt „gut“ – und OR, ein Wort für „Licht.“
In dessen Glanz man nunmehr anders sehe,
darauf legt Christus heute sehr Gewicht ...
Um Mittag zeigt sich jetzt des Pfades Ende –
und ihren Blicken ringsum klare Sicht.
Die Sonne gießt ihr Licht in voller Spende,
sie stieg bis zum Zenit, dass sie sich wende.
Und plötzlich strahlt sein edles Angesichte
sogar das Kleid, wie sonst der Schnee nur gleißt.
Dann nahen zweie her aus der Geschichte.
Jochebeds Sohn und der zum Himmel reißt
bereden sich mit Jesus, dem Verklärten,
wo Zukunft wäre - was vergangen heißt.
Seht, Mose steht zur Linken des Verehrten -
Elia fand zur Rechten seinen Platz.
Und als Belehrte neigen sich dem werten
Sohn Gottes beide tief bei jedem Satz,
den er hervor geh´n lässt aus seinem Munde,
in Weisheit preisgibt als des Höchsten Schatz.
Dann bringt sich Petrus ein - mit eigener Kunde:
Er stammelt sein „Hier, Meister, ist es fein.
Willst du, bau ich drei Hütten eurer Runde …“
und alles wurde elend grau und klein.
Nach unten stieg man wieder hin zu Tale
und Christ befahl den Dreien Stillesein:
„Wenn ihr bestaunt einst meine Nägelmale,
erst dann zerbrecht des Schweigens harte Quale."
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