Evangelische Allianz wehrt sich gegen Pauschalkritik
Bruder Ramelow, so geht es nicht

Uwe Heimowski  | Foto: DEA

Uwe Heimowski, Politik-Beauftragter der Evangelischen Allianz:  
"Ich schätze Bodo Ramelow. Er hat sich mehr als einmal mutig zu seinem Glauben bekannt. Er hat die Courage, auch Fehler einzugestehen, wie zuletzt, als er zugab, dass er selber in seiner Einschätzung der Corona-Maßnahmen falsch lag und nachträglich der Kanzlerin Recht gab. Aber nun hat er sich vergaloppiert. Mit seiner pauschalen Behauptung die Freikirchen hätten sich in die Selbstverpflichtungen der Kirchen nicht einbeziehen lassen, liegt er komplett falsch.
(Ramelow-Kritik an Freikirchen) 
Es mag einzelne Kirchgemeinden gegeben haben, die Gottesdienste ohne Hygienekonzept abgehalten haben (wie auch bei den beiden großen Kirchen). Aber diverse Verlautbarungen von Kirchenleitungen, etwa der Baptisten, der Adventisten sowie der Vereinigung evangelischer Freikirchen (VEF) oder der Evangelischen Allianz in Deutschland strafen den Ministerpräsidenten Lügen. Bei den offiziellen Gesprächen im Innenministerium war ein Vertreter der VEF anwesend. Die VEF formulierte etwa am 16.12. in einem Schreiben an ihre Mitgliedskirchen zu Weihnachten: "Wie alle anderen tragen Christen und christliche Kirchen hier eine Verantwortung. In diesem Dilemma könnte ein freiwilliger Verzicht von Gemeinden, Präsenz-Gottesdienste durch- zuführen, ein verantwortliches Signal der Solidarität sein: Wir dürfen, aber wir nehmen Rücksicht. Nicht aus Zwang, sondern aus freien Stücken. Die Religionsfreiheit wird gewahrt und wir leben sie als Freiheit zum Verzicht.“

Die Freikirchen übernehmen Verantwortung für dieses Land.
Niemand hat das Recht, sie so pauschal zu diskreditieren

Die Evangelische Allianz hatte bereits im November gemeinsam mit Vertretern von Kirchen, Freikirchen und Werken formuliert: "Wir sind dankbar, dass das Grundgesetz das Grundrecht der „ungestörten Religionsausübung“ gewährleistet. Dieses Grundrecht gewinnt gerade in Krisenzeiten an Bedeutung. Menschen suchen in Zeiten großer Verunsicherung und Existenzängste Trost und Halt, zum Beispiel in Gottesdiensten. Wir wollen achtsam mit diesem Grundrecht umgehen, auf geltende Ordnungen achten und auf keinen Fall durch Leichtfertigkeit zu einer verstärkten Corona- Verbreitung beitragen.“ Für die Allianzgebetswoche wurde ein Muster-Hygienekonzept zur Verfügung gestellt. Diese Beispiele aus den letzten Monate mögen genügen. Bruder Ramelow, so geht es nicht. Die Freikirchen übernehmen Verantwortung für dieses Land. Niemand hat das Recht, sie so pauschal zu diskreditieren."

Autor:

Willi Wild

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