Helge Klassohn arbeitet im Deutsch-Baltischen Kirchlichen Dienst
Zurück zu den Wurzeln

Zwar ist die Beauftragung Helge Klassohns, sich für den Rat der EKD um Fragen der Spätaussiedler und der Heimatvertriebenen zu kümmern, im Herbst 2015 zu Ende gegangen. Doch das Thema lässt den früheren anhaltischen Kirchenpräsidenten nicht los. Ist es doch eng mit seiner persönlichen Geschichte verbunden. Helge Klassohn, der im April 1944 in Riga geboren wurde, stammt aus einer deutsch-baltischen Pastorenfamilie, die im Herzogtum Kurland lebte – ein Gebiet, das nach wechselvoller Geschichte heute zu Lettland gehört. Als Flüchtling nach dem Krieg im Brandenburgischen erlebten er und seine Familie, was es bedeutet, entwurzelt, heimatlos zu sein, und wie schwer es ist, woanders neu Fuß zu fassen. Etwas, das ihn prägte und 2007, ein Jahr vor seinem Eintritt in den Ruhestand, oben genannte Beauftragung annehmen ließ. Zudem war er, vom Bundestag gewählt, Mitglied im Stiftungsrat der Bundesstiftung »Flucht, Vertreibung, Versöhnung«. Eine seiner Aufgaben war es, beim Brückenbau zu den heutigen Bewohnern der ehemaligen deutschen Siedlungsgebiete und ehemaligen Ostprovinzen zu helfen.
Mit Blick auf die Gegenwart, in der schätzungsweise rund 69 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht sind, sieht er, wie wichtig der Einsatz für Versöhnung und gegen Hass weiterhin ist. »Die europäischen Nachbarn müssen sehr darauf achten, dass in einer kritischen Situation nicht wieder alte Vorurteile und ›Schlag‹-Wörter auftauchen, die dem bisherigen Prozess der Versöhnung schaden können«, sagt er. Nur gemeinsam ließe sich menschliche Not lindern. Helge Klassohn ist mit einem seiner Ehrenämter zu seinen Wurzeln zurückgekehrt und engagiert sich im Deutsch-Baltischen Kirchlichen Dienst. Angela Stoye

Autor:

Online-Redaktion

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