Synode: Wahlen und  Grundsatzentscheidung
Aufbruch  in die Zukunft

Es steht fest: Die Evangelische Landeskirche Anhalts steht vor grundlegenden Strukturveränderungen.
Von 
Angela Stoye

Die Landessynode sprach sich am 26. Mai für den Weg zum »Anhaltischen Verbundsystem« aus. Es sieht eine engere Zusammenarbeit kirchlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor: Je eine Frau oder ein Mann aus den Berufsfeldern Pfarrerdienst, Gemeindepädagogik, Kirchenmusik, Verwaltung und Gemeindediakonie sollen einenVerbund bilden, der für eine Anzahl Kirchengemeinden zuständig ist. Bis 2025, erläuterte Kirchenpräsident Joachim Liebig, sollen rund 25 Verbünde gebildet werden. Mit dem Verbundsystem soll die Selbstständigkeit der Kirchengemeinden gestärkt, die Arbeit auf mehr Schultern verteilt und mit der Gemeindediakonie stärker in die Gesellschaft hineingewirkt werden. Im Auftrag der Synode soll der Ordnungs- und Strukturausschuss das Verbundsystem weiterentwickeln; die Kirchenleitung soll bis August verlässliche Eckpunkte erstellen.

Zu Beginn der konstituierenden Tagung der Landessynode am 25. Mai in Dessau-Roßlau stand das Synodalversprechen. Mit dem Satz »Ich gelobe es vor Gott« nahmen
die neu oder wieder gewählten Synodalen ihre Arbeit in der 24. Legislaturperiode auf. Darauf folgte Anstehen vor den Wahlkabinen für die Präsidiums- und andere Wahlen: Der alte und neue Präses heißt Andreas Schindler (64). Die Synodalen wählten den Direktor der Kanzler von Pfau’schen Stiftung,
der als einziger Kandidat angetreten war, für weitere sechs Jahre in dieses Amt. Die frühere Coswiger Bürgermeisterin Doris Berlin (67) und der Gernröder Pfarrer Andreas Müller (55) gehören als Beisitzer dem Präsidium an. Andreas Schindler dankte für das in ihn gesetzte Vertrauen und versprach, sich dafür einzusetzen, dass »unsere Landeskirche in ihrer Eigenständigkeit überzeugend nach innen und außen wirkt«. Als synodale Mitglieder gehören der Unternehmer Ullrich Hahn aus
Garitz und der Diplomingenieur Olaf Stork aus Elsnigk der Kirchenleitung an.
Ein Zeichen in Richtung Veränderung setzten die Jugendsynodalen am 26. Mai mit ihrem Ur-Antrag für mehr Mitspracherecht. Sie wollen Gleichstellung mit den regulären Synodalen »in allen Rechten und Pflichten«. Mit Blick auf die geplanten Strukturveränderungen sei dies ein »zeitgemäßer Vorstoß«, so der Jugenddelegierte Aaron Pannier aus Quellendorf. Die Jugendsynodalen werden laut Geschäftsordnung zwar zu allen Sitzungen als »mitarbeitende Gäste« eingeladen und haben Rede-, aber kein Stimmrecht. Um das zu ändern, müsste die Verfassung der Landeskirche geändert werden. Bis zum Herbst soll eine Lösung gefunden werden.
»Am Ende wird eine andere und weiterhin eigenständige Landeskirche stehen«, betonte Kirchenpräsident Liebig. Mit Blick auf die Zukunft hatte Präses Schindler schon zu Beginn der Tagung gesagt: »Ich wünsche mir, dass wir unsere Aufgaben im gegenseitigen Respekt und im Vertrauen auf Gottes Geleit angehen.«

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion Evangelische Landeskirche Anhalts

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