Sprengel Erfurt - Glaube und Alltag

Beiträge zur Rubrik Glaube und Alltag

der gute Hirte
Psalm 23

Wie möchte ich euch nun den Gott beschreiben, dem wir Vertrauen schenken ganz und gar? In welchem Bilde soll er bei uns bleiben, solang das Leben währt, von Jahr zu Jahr? Einst wollte ich durch grüne Auen wandern, lang ist es her - ich trug noch volles Haar. Nun kam an diesem Tage eins zum andern: Das Wetter wechselt plötzlich: Saus und Braus. Es regnete mit Feuersalamandern, schnell rette ich mich in ein fremdes Haus. Da sah ich Bilder und Gemälde schimmern, ging weit umher und freute mich des...

  • Sonneberg
  • 22.04.23
  • 71× gelesen
  • 1
der prüfende Thomas (Caravaggio - gemeinfreies Bild der WIKIPEDIA)

von Thomas (Joh 20,19ff)
Zwilling

Und als der Abend kam am achten Tage - verrammelt waren Fenster, Tor und Tür - da saßen sie und pflegten lange Klage. Groß war die Angst vor ihren Feinden hier, bis trat herein der Hochgebenedeite und rief „den Frieden Gottes nehmt von mir.“ Er zeigt die Nägelwunden. An der Seite das große Zeichen, das ihm stach der Speer. Wie diese Geste alle Jünger freute, erst ängstigten sie sich - doch dann nicht mehr! Denn nach dem süßen Wort vom großen Frieden haucht Christus seinen Atem hinterher: „Nehmt...

  • Sonneberg
  • 16.04.23
  • 99× gelesen

Da, mit der aufbrechenden Sonne
OSTERN

Dabei war weder Mensch noch Tier, und wenn doch, dann schlafend. Hörte einer das Schnarchen der Soldaten oder den Schrei der Nachteule in der Ferne? War da ein halb-dunkler Schatten, der Klang der Posaune oder nur ein leises Klingen? Die Jünger waren abgetaucht. Judas hing an seinem Strick. Der Stein noch nicht abgerollt, die Engel noch nicht auf Position, die Frauen noch nicht auf dem Weg. Bis in die Nacht hinein hatten sie Tränen und Kummer vor Gott gebracht. Da, mit der aufbrechenden Sonne,...

  • Weimar
  • 29.03.23
  • 26× gelesen
  • 1

Haben wir Anspruch auf Bewahrung?
HIOB 2012

Hans, langjähriger Sänger im Kirchenchor, Ältester, treuer Gottesdienstbesucher mit Frau und Tochter, kluger Debattierer, immer bereit, sich in der Gemeinde  einzubringen, verliert eines Tages seine Frau an akuter Herzschwäche. Innerhalb weniger Stunden ist sie verstorben. Das ging damals wie ein Lauffeuer durch den Flecken. Große Anteilnahme der gesamten Gemeinde, große Trauerfeier in der Kirche, viele Kondolenz-Schreiben und Blumen. "Wir beugen uns unter die allmächtige Hand Gottes!" Das war...

  • Weimar
  • 21.03.23
  • 34× gelesen
  • 1

Keiner, auf den man stolz sein könnte
E L I A

Ein Prophet des Alten Testaments. Keiner, auf den man stolz sein könnte, auch wenn er aus der Menge der Propheten hervorgehoben wird durch eine besondere Gottesbegegnung, wie sie sonst nur dem Mose zuteil wurde. Selbst eine Himmelfahrt "im feurigen Wagen", gezogen von "feurigen Rossen"  wird von ihm erzählt. Elia heißt: "mein Gott ist Jahwe". Aber er war ein Massenmörder! Nicht so schlimm wie Hitler und Stalin, Mao Tse Tung und Polpot. Jedoch schlimm genug! Der Schlächter vom Bach Kison. Ich...

  • Weimar
  • 20.03.23
  • 48× gelesen
  • 1

Irgendwann einmal werden wir
ZUKUNFTSMUSIK

Irgendwann einmal      werden wir frühmorgens ausschlafen,      der Wecker kann uns mal, und wenn      die Vögel krakeelen, dann werden wir uns      auf die Seite drehen. Irgendwann einmal      wird die Woche vor uns liegen,      und sie wird kaum einen Termin haben,      nackt wird sie sein und faltenlos      wie ein Baby-Hintern. Irgendwann einmal      wirst du mit deiner Freundin Dorle      die lang geplante Tour zu den      Thüringer Dorfkirchen machen, und ihr      werdet nicht auf den Tag...

  • Weimar
  • 17.03.23
  • 26× gelesen
  • 2

... Blick auf Lätare 2023
die Griechen kommen ...

Auch Griechenvolk war auf das Fest gekommen - man hatte sagen hören von dem Christ. Und von der Lehre, welche - ausgesponnen - bedeutet, dass er Gott auf Erden ist. Philippus stammt aus Galiläas Auen und zählt zu Jesu Jüngern, wie ihr wisst. Den fragten sie zur Früh beim Morgengrauen: „Wir wollen Jesus gerne sehen, Herr.“ Philippus erst Andreas wollte schauen - zu zweit dem Meister künden ihr Begehr. Der hört sie an - und sagt zu beiden: „Nun wahrlich ist die Stunde kommen her - das Werk der...

  • Sonneberg
  • 13.03.23
  • 47× gelesen

Ein bisschen schäme ich mich noch heute
Argumente

Ich hatte eine Vakanz, das Dorf E. Eine "Vakanz" ist eine Pfarrstelle, die gerade nicht besetzt ist. Es kann auch ein Teil davon sein. Aber einer muss immer verantwortlich sein, der sogenannte "Vakanz-Vertreter", der eine Art Notdienst aufrechterhält. Er ist also für Gottesdienste, Unterricht, Verwaltung, Bausachen und Kasualien zuständig, als hätte er keine eigene Pfarrstelle. Kasualien sind Taufen, Konfirmationen, Trauungen und Todes-fälle. Soviel zum besseren Verständnis. Da die Pfarrstelle...

  • Weimar
  • 12.03.23
  • 33× gelesen
  • 1

Erinnerungen an einen wackeren Mann
Cand. theol. Linsenbarth

Der Genannte fristete zehn Jahre lang in Hemleben ein kümmerliches Dasein. Er lebte vom Privatunterricht der Kinder wohlhabender Bauern des Dorfes und von gelegentlichen Vertretungen des Ortspfarrers. Da zu bescheiden und ohne Beziehungen hatte er es nie zu einer eigenen Pfarrstelle gebracht. Als der Pfarrer von Hemleben 1740 verstarb (Johann Sebastian Bach starb 1750.), gab es viele Bewerbungen, weil die Stelle gut dotiert war, aber der Graf von Beichlingen, zu dessen Besitz der Ort gehörte,...

  • Weimar
  • 04.03.23
  • 56× gelesen
  • 2

Einen Eid leiste ich in keinem Fall
MUSTERUNG

Als im Oktober 1961, nachdem der Bau der Mauer begonnen hatte, in einer Vollversammlung des Lehrkörpers und der Studentenschaft der Hochschule für Musik "Felix Mendelssohn-Bartholdy" Leipzig einer der Gesangs-Studenten aufsprang (Er konnte zwar nicht besonders gut singen, aber er hatte das richtige Parteibuch!) und eine flammende Rede hielt des Inhalts, dass "der sozialistische Student" natürlich bereit sein müsse, im Falle eines Krieges "die Heimat mit der Waffe in der Hand zu verteidigen", da...

  • Weimar
  • 02.03.23
  • 43× gelesen
  • 2

der Sperling
Geburtstagsgabe (27)

„Kaufet man nicht zween Sperlinge um einen Pfennig? Dennoch fällt deren keiner auf die Erde ohne euren Vater.“ Der solches sagte war Meister Jesus. Und wer es uns in das liebe Deutsch übersetzte, war Vater Luther. Luther, Luther, Luther, Luther … Über alles. Denn Luther lässt uns auf sich sitzen und wirft niemanden von uns ab. Wir Spatzen sind fröhliche Vögel. Wir treiben uns auf Straßen und Plätzen herum, hüpfen eifrig umher, dabei bereden wir alle wichtigen und unwichtigen Sachen. Aber noch...

  • Sonneberg
  • 20.02.23
  • 10× gelesen
der Vorfahr zu Luther

der Vorfahr über Luther
Geburtstagsgabe (3)

Als Euern angeblichen Urururgroßvater hört mich an. Schreiben kann ich selber zwar nur schlecht, deshalb wählte ich mir den Kranich als Sekretär. Mag nämlich sein, dass Ihr Euch sonst schämt, wenn Ihr meine mangelhafte Orthographie seht und Euch zugleich dabei einfällt, dass Ihr von mir abstammen wollt, worauf Ihr ja seit Darwin so stolz seid. Was hat der Affe Euch heute noch zu sagen? Erst einmal nichts. Dann aber doch! Und - keine Angst - es ist was Gutes: Diese Filme, Planet der Affen, King...

  • Sonneberg
  • 20.02.23
  • 10× gelesen

eigentlich ... war es nämlich so
Geburtstagsgabe (9)

Auch der Papagei schrieb Luthern einen Brief. Anlässlich des vergessenen Geburtstags. Wir lesen darin viel Erstaunliches: Liebe Leute, jeder hat heute ein Haustier. Tiere sind die besseren Menschen, wie man so schön sagt. Wer kein Tier hat, mit dem stimmt was nicht. Ich war Luthers Papagei. Er liebte mich so sehr … Ich brachte ihm nämlich Theologie bei. Wir waren Unzertrennliche. Ich wurde 70 Jahre alt. Ihr wisst aus dem Internet, dass wir Papageienvögel sehr alt werden können. Wenn Ihr das...

  • Sonneberg
  • 20.02.23
  • 42× gelesen
Thekla - Jüngerin des Paulus

de amore
ECCLESIAE

Wer will, dass der Teufel ihm hilft, muss als Gegenleistung seine Seele drangeben. Das Einverständnis zur Darbringung dieses Preises drückt sich darin aus, dass der Vertrag erstens mit dem eigenen Blut unterschrieben werden muss. Und zweitens dadurch, dass man für die Zeit des Hilfspakets sowohl der Musik als auch der Liebe zu entsagen hat. So oder so ähnlich berichten es einige Märchen und Thomas Mann im Dr. Faustus-Roman. Wobei das mit der Musik hier nicht so ganz so einfach ist, denn der...

  • Sonneberg
  • 19.02.23
  • 116× gelesen
Nicola Sarić - Gleichnis von viererlei Acker

viererlei Acker
die Gleichnisse Jesu

Zum Fest am Feiertag zog miteinander
 das Volk der Stadt hinauf ins offne Land.
 Sie schauten Jesus bittend an, da wandt’ er sich ihnen zu. Und segnet mit der Hand
 die Vielen, welche kamen zu vernehmen,
 wie Gott im Wort sein Bildnis gibt bekannt.  „Ein Sämann wollte neulich sich bequemen,
 zu streuen edle Körner auf das Feld.
 Indem er säte, kam es zu Problemen, wie überall in unsrer weiten Welt.
 Manch Korn fiel auf den Weg und ward zertreten 
als Fraß den Vögeln unterm Himmelszelt. Auf...

  • Sonneberg
  • 11.02.23
  • 121× gelesen

Der Montag ist für viele Pfarrer der Ersatzsonntag
KRANKENBESUCHE

Der Montag ist für viele Pfarrer der Ersatzsonntag. So haben es auch meine Eltern gehalten. Sie fuhren mit ihrem kleinen Trabant von Gebesee nach Erfurt. Vater ging in die Sauna. Mutter ging einkaufen. Sie trafen sich dann in der Mittagszeit zu einem kleinen Essen wieder, bevor sie die Heimreise antraten. An jenem Tag hatte mein Vater noch einen Besuch im Krankenhaus absolviert, wo ein Gemeindeglied aus Gebesee lag. Er hatte mit ihm dies und das beredet, ihm Mut zugesprochen und ihm zum...

  • Weimar
  • 06.02.23
  • 30× gelesen
  • 2
Echternachter Evangeliar - Arbeiten im Weinberg

Sonntagsevangelium (Mt 20,1-16)
von der Arbeit im Weinberg

Weil Christus seine Jünger wollte lehren, rief er: „Herbei, versammelt euch um mich!“ Sie mochten ihm das Lehren nicht verwehren - zwölf Schüler scharen um den Meister sich. Da hob er an: „Heut lasst mich was erzählen, von eines Mannes Weinberg wunderlich: Zur Zeit der Lese sollte keiner fehlen, drum schickt er zu den Trauben alle hin, für einen Silbergroschen sich zu quälen, wenn ging der Sinn nach Arbeit und Gewinn. Wer früh am Marktplatz stand, war bald zu sehen im Weinberg dann als...

  • Sonneberg
  • 04.02.23
  • 100× gelesen

Sühnekreuze erinnern an Menschen, die...
Gott lässt sich nicht spotten

Sühnekreuze erinnern an Menschen, die unter bestimmten Umständen ums Leben gekommen sind. Sei es, dass jemand zur Sühne für eine Gewalttat ein steinernes Kreuz errichten musste oder sei es, dass ein be-stimmter Tod nicht in Vergessenheit geraten sollte. Wer mit wachen Augen durchs Leben geht, wird manches dieser Kreuze finden. In der Nähe von Neckeroda bei Blankenhain z.B., an der Hohen Straße, stehen gleich drei davon. Wenn man von Oldisleben nach Bad Frankenhausen fährt, ist eines in...

  • Weimar
  • 30.01.23
  • 27× gelesen
  • 3

Sternstunden eines Pfarrerlebens
Alles fließt

Alles fließt. Sie wird 90 in diesem Jahr. Ihre Tochter hat das Abendmahl bestellt, und wir feiern es miteinander.  Was sie kann, spricht sie mit, und sie kann viel. Schön ist das so. Die Jubilarin freut sich über den Besuch des Pfarrers. Sie redet und redet. Erzählt von früheren Jahren. Ein schönes Altengesicht. Die Prothese sitzt. Aus Lemberg stammt sie, früher Landeshauptstadt der Donaumonarchie. Vordem Mittelpunkt des ukrainischen Galizien, südöstlich von Breslau, fast auf gleicher Höhe mit...

  • Weimar
  • 27.01.23
  • 35× gelesen
  • 1
gemeinfreies Bild der WIKIPEDIA  www.heiligenlexikon.de

25. Januar - das Leben des Apostels Paulus
Einblicke in eine große Biographie

1. Gesang - Vom Saulus zum Paulus Wie schnaubte Saulus noch mit Mord und Drohen uns, die wir folgten Christus als dem HERRN. Schlich heimlich zu den Priestern sich, den hohen, auf deren Stirnen sechsfach zackt der Stern. Die gaben Vollmacht ihm für alle Synagogen, dass Saulus dort die Christenleut entfern, und führe sie - gefänglich eingezogen - zur Stadt Jerusalem - Mann, Frau und Kind. Weil sie die Schriften hätten umgelogen und nicht mehr auf dem Pfad der Wahrheit sind. Doch nahe bei...

  • Sonneberg
  • 25.01.23
  • 228× gelesen
"Verklärung" - Nicola Sarić 
(c) Bild von der Homepage des Künstlers mit dessen freundlicher Genehmigung
2 Bilder

Metamorphosen
Verwandlung durch hörendes Sehen

Drei Jünger rief der HERR mit ihm zu kommen bis an des höchsten Gipfels scharfen Grat: Sankt Jakob, Petrus, Johann als den Frommen der Zwölferschar. Obwohl der Rest ihn bat, sie alle mitzunehmen auf die Reise, sagt er den Neunen „Nein! Wacht in der Stadt!“ Sie ziehen los. Man wandert enge Gleise und nähert sich dem Gipfel langsam an. Dort oben ist noch etwas von dem Eise der Welt, die nur der Fromme spüren kann. Der Berg heißt Tabor. Hier wird Ferne Nähe - besondre Art berührt den Pilgersmann....

  • Sonneberg
  • 22.01.23
  • 137× gelesen
  • 1

So ging es uns auf dem Weg zu einer Trauerfeier
Befremdlich

Befremdlich. Wir waren unterwegs nach Senftenberg zur Trauerfeier für meinen alten Freund Siggel: Weimar-Leipzig-Priesteritz- Senftenberg. In Leipzig hatten wir einige Minuten Zeit, die meine liebe Frau nutzen wollte, die Toilette aufzusuchen. Ich stand bei unseren Taschen und schaute nach den Menschen, die unterwegs waren. Auch ein großer, leicht abgerissener Farbiger war darunter. Er ging an mir vorbei, kehrte dann aber plötzlich zurück, bückte sich und griff mir unterhalb des linken Knies an...

  • Weimar
  • 17.01.23
  • 91× gelesen
  • 2
Tabitha und Petrus (Mosaik Palermo)

2023 Bibelwoche Acta 9,36ff
Tabitha und Petrus

Mit Stoffen kannte sie sich aus und webte, war eine Lieblingsjüngerin des Herrn.  Tabitha hieß sie, die in Jaffa  lebte und armen Witwen Kleider schenkte. Gern ging tagtäglich aus und gab Almosen - denn mit ihr zog der Tugend goldner Stern … Tabitha schneidert Mäntel, Rock und Hosen -  doch wurde plötzlich kränklich und verschied. Da bettete den Leib mit frischen Rosen man sorgsam auf, denn allen war sie lieb.  Nun liegt bei Jaffa Lyda in der Nähe, die Stadt, wo Simon Petrus öfter blieb. ...

  • Sonneberg
  • 12.01.23
  • 132× gelesen
Hochzeit zu Kana (Paula Jordan - Schild des Glaubens)

2. Sonntag nach Epiphanias
Weinwunder zu Kana

Am achten Tag Maria ward gebeten nach Kana auf ein großes Hochzeitsfest. Dort aber wendet sie sich bald betreten an ihren Sohn und meint: „Sie sind am Rest. Der Wein geht aus! Beim Schöpfen mit den Bechern der Krüge Grund sich schürfend hören lässt. Dass morgen nicht die Spatzen auf den Dächern der Stadt von der Blamage Kunde tun, wie schafft man neuen Wein den Hochzeitszechern?" Doch Jesus mit zwölf frohen Jüngern nun getröstet seine Mutter aus der Runde: „In Frieden, Weib, lass Deine Sorgen...

  • Sonneberg
  • 09.01.23
  • 71× gelesen

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