Hörstück und Autorengespräch
»Sie können mich einsperren, ich bin bereit.« Wie zwei fränkische Pfarrer mit ihrer Gemeinde den Nazis trotzten – Eine Spurensuche von Roman Grafe und Maximilian Schneider
So | 3. Okt | 19 Uhr | Wallonerkirche (Neustädter Str. 8, MD)
Auf den Wiesen hinter seinem Haus im fränkischen Mömbris sucht der Gymnasiast Maximilian mit einem Metalldetektor nach Spuren der Vergangenheit. Seine Seminararbeit schreibt er über Feldpostbriefe aus dem ersten Weltkrieg. Dann hört der Siebzehnjährige durch einen Zufall von einer Geschichte, die ihm bis dahin niemand erzählt hat, nicht in der Schule und auch nicht als Ministrant in seiner Kirche.
1936 hatte sich der katholische Pfarrer August Wörner offen mit den Nazis im Ort angelegt. Unter seiner Führung protestierten Hunderte Katholiken gegen den Aushang des NS-Hetzblattes „Der Stürmer“ in Mömbris und stellten sich einem Aufmarsch der örtlichen SA entgegen. Als die Festnahme des Pfarrers durch die Gestapo drohte, bewachten Christ·inn·en – bewaffnet mit Sensen und Mistgabeln – das Pfarrhaus. Schließlich wurde Pfarrer Wörner in eine andere Gemeinde versetzt. Sein Nachfolger, Hermann Dümig, predigte nicht weniger mutig – bis ihn die Gestapo ins KZ Dachau verschleppte.
Achtzig Jahre später beginnt Maximilian eine Spurensuche.
— Eintritt frei —
Eine Veranstaltung der Reformierten Gemeinde Magdeburg und der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt
Autor:Conrad Krannich |
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