In der Passionszeit gibt es wieder eine fränkisch-thüringische Aufführung eines selten gespielten kirchenmusikalischen Werks eines Thüringer Komponisten.
Die Stadtkantorei Hildburghausen wird gemeinsam mit der Sängervereinigung Bad Rodach und dem Collegium musicum Hildburghausen unter der Gesamtleitung von KMD Torsten Sterzik das Passionsoratorium von Johann Ernst Bach (1722-1777) erklingen lassen. Die solistischen Partien übernimmt neben Torsten Sterzik selbst (Bass) Julia Lucas (Sopran). An der Orgel wird Markus Ewald zu hören sein.
Johann Ernst Bach zählt zu den besten Kirchenkomponisten seiner Zeit. Geboren in Eisenach, besuchte er die dortige Lateinschule, bevor er nach Leipzig an die Thomasschule kam, wo er bei seinem Patenonkel Johann Sebastian Bach lernte. 1742 wurde er Amtsadvokat in Eisenach, seit 1749 wirkte er als Organist an der Georgenkirche. Im Februar 1756 wurde er zum Fürstlichen Kapellmeister des Herzogs Ernst August Constantin in Weimar ernannt.
Sein 1764 in Eisenach entstandenes Passionsoratorium „O Seele, deren Sehnen“ nach einem Libretto von Christlob Mylius steht dem bekanntesten Werk der Gattung - dem „Tod Jesu“ von Carl-Heinrich Graun - würdig zur Seite. Im sogenannten empfindsamen Stil komponiert, wechseln Choräle, Rezitative, Arien und Chöre einander ab. Eine freie Nachdichtung des Leidens Jesu bildet dabei die Textvorlage. Hierin liegt ein bedeutsamer formaler Unterschied zu den bekannten Passionen Johann Sebastian Bachs, wo zumindest in den Rezitativen das Bibelwort wörtlich übernommen ist.
Termine:
Sonntag, 7. April 2019, Bad Rodach Johanniskirche 18 Uhr
Palmsonntag, 14. April 2019, Hildburghausen Christuskirche 17 Uhr
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.
Autor:Julia Lucas |
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