Weitere Angebote sollen für Hoffnung und Trost sorgen
Mitteilen von guten Taten und Gottesdienst per Telefonkonferenz

Hoffnungsstein am Bad Salzunger Burgsee. | Foto: Julia Otto
  • Hoffnungsstein am Bad Salzunger Burgsee.
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Die Kirchengemeinden und Kirchenkreise der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) erfinden immer neue Angebote, um während der Corona-Krise für Zuversicht, Trost und gegenseitige Hilfe zu sorgen. So unterstützen Kirchengemeinden Aktionen wie das Verteilen von Hoffnungssteinen oder das Mitteilen von guten Taten, sie organisieren Gottesdienste im Freien sowie als Telefonkonferenz und es gibt immer neue musikalische Angebote wie einen digitalen Kirchenbesuch mit Musik.

Weiterhin gibt es zahlreiche Angebote im Internet, auf Social-Media-Kanälen, im Radio und Fernsehen. Die Seelsorge wurde ausgebaut, viele Kirchen sind geöffnet und können zur persönlichen Andacht genutzt werden. Ein weit verbreitetes Angebot ist das Glockengeläut zu einer bestimmten Zeit verbunden mit dem Aufruf zum Gebet zu Hause. Kirchenmusiker verteilen an Gesangs- und Posaunenchöre Noten und animieren zum alleinigen Üben. Die Landeskirche unterstützt weiterhin geistliche Fernseh- und Radio-Angebote und die OnlineKirche der EKM erweitert fortlaufend ihr Angebot (www.onlinekirche.net).

Neue Angebote in Thüringen (Auswahl):

Im Kirchenkreis Bad Salzungen-Dermbach vermittelt die Aktion „Hoffnungssteine“ vielen Menschen in Zeiten der Distanz ein großes Gefühl von Gemeinschaft. Am Burgsee in Bad Salzungen reiht sich eine Spur aus hunderten selbst bemalten Stein-Unikaten aneinander. Mit dem Stein „Gemeinsam schaffen wir es einmal um den SEE!“ hat die Bad Salzungerin Christiane Müller die Aktion ausgelöst. „An jedem Tag verfolgen Groß und Klein voller Spannung, wie die immer länger werdende Schlange wächst. Jeder kann mit seinem eigenen Stein ein Stück Hoffnung schenken“, sagt Julia Otto, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit des Kirchenkreises. Sie verweist darauf, dass Steine ganz wichtig bei der Ostergeschichte sind. „Ein riesiger Stein lag vor Jesu Grab, und als die Jünger am Ostermorgen zum Grab kamen, war er weggerollt. Und so ist der Stein zum Zeichen der Hoffnung geworden: Dass das Leben siegt, dass es weitergeht, dass alles gut wird und dass alles möglich ist, wenn wir an Gottes Möglichkeiten glauben“, so Julia Otto.

In Dermbach gab es die Aktion „Ökumenische Osterbeutel to go“ mit Gedankenimpulsen, Bildern, Witzen und einer Osterkerze. Viele Menschen bedankten sich mit Spenden. Gemeindepädagogin Ellen Schmuck hat die Aktion jetzt verlängert. Aus „Ostern to go“ wird „Ostern läuft“: Kinder und Erwachsene sind aufgerufen, aufzuschreiben oder zu malen, was Ostern 2020 für sie bedeutet hat. Die Briefe können im Briefkasten des evangelischen Pfarramtes eingeworfen werden. Aus den gesammelten Werken wird ab dem 20. April eine Collage entstehen.
Angeregt von der evangelischen Kirchengemeinde läuft in Dermbach die Aktion „Dorf der guten Taten“. Überall im Ort sind Boxen verteilt, in die man anonym Zettel mit guten Taten einwerfen kann. Mitinitiatorin Felicitas Kotsch schreibt: „Lasst uns weitermachen, gerade in diesen schwierigen Zeiten. Schreibt auf, was Ihr an guten Taten beobachtet habt. Das ist gerade jetzt, wo viele Solidarität und Mitgefühl zeigen, wahrscheinlich einfacher denn je“. Einige Beispiele der guten Taten: Müllsammeln, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft, Übernahme von Verantwortung, Briefeschreiben an einsame Menschen. „Meine Nachbarin und ich winken uns jeden Abend um 21 Uhr zu, wenn die Glocken läuten. Keiner soll sich in der schwierigen Zeit (zu) einsam fühlen“, teilte eine Frau mit.

Im Kirchenkreis Henneberger Land wird am kommenden Sonntag (19. April) ein Gottesdienst an einem öffentlichen Platz gefeiert: auf der Aussichtsplattform der „Ottilienkapelle“ mit Blick über die Stadt. Seit fünf Wochen haben die Pfarrerinnen der evangelischen Kirchengemeinde Suhl „Selfie-Gottesdienste“ in der Hauptkirche St. Marien gefeiert (https://www.kirchenkreis-henneberger-land.de/kontakt-und-service/selfie-gottesdienste). Nun werden Kerstin Gommel, Jana Petri und Anna Böck im Freien stellvertretend Gottesdienst feiern, für die Menschen der Stadt beten, den Segen sprechen. Für die Gemeinde wird es einen optischen Gruß in die Stadt hinunter geben. Damit will die Evangelische Kirchengemeinde am Sonntag nach Ostern ein Zeichen der Ermutigung setzen. Weitere Infos: www.kirchenkreis-henneberger-land.de.

Neue Angebote in Sachsen-Anhalt/Sachsen/Brandenburg (Auswahl):

Da auch beim Evangelischen Posaunenchor Sangerhausen zurzeit keine Proben stattfinden können, spielt an jedem Abend nach dem 18 Uhr-Läuten immer ein Bläser auf dem Turm der St.-Jacobi-Kirche Choräle und Abendlieder.

Als Digitalen Kirchenbesuch mit Musik veröffentlicht Kantorin Johanna Korf in der Region Gerbstedt/Hettstedt/Mansfeld/Welbsleben im Kirchenkreis Eisleben-Sömmerda immer dienstags und samstags kurze Filme mit Musik und Gesang, in denen Dorfkirchen aus den Pfarrbereichen Gerbstedt, Hettstedt, Welbsleben und Mansfeld vorgestellt werden. Die Videos stehen unter: www.kirchenmusik-ghmw.de/sollt-ich-meinem-gott-nicht-singen-digitaler kirchenbesuch/.

Im Pfarrbereich Gommern im Kirchenkreis Elbe-Fläming gibt es mit Gottesdiensten per Telefonkonferenz eine Möglichkeit, gemeinsam Gottesdienst zu feiern für ältere Gemeindegliedern, die keinen Internetzugang haben. Die „Telefonkirche“, also der Konferenzraum, ist in wenigen Minuten eingerichtet, der Zugang per Einwahl und Eingabe der Konferenzraumnummer ist auch für nicht so technikaffine Menschen leicht zu bewältigen. Da jeder jeden hören kann, kann man sich vor Beginn persönlich begrüßen und auch einzelne Texte – Psalm, Vaterunser – gemeinsam sprechen, sodass ein Gefühl der Verbundenheit entsteht.

Weitere Informationen im Internet: www.ekmd.de/aktuell/corona/

Autor:

susanne sobko

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