Ausstellung „Straße der Zerstörung“ im Landeskirchenamt
Ölbilder von zerstörten Synagogen werden erstmals gezeigt

Czarnkow mit Synagoge | Foto: Alexander Dettmar
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Eine Ausstellung mit dem Titel „Straße der Zerstörung – gegen das Vergessen“ mit Malerei von Alexander Dettmar läuft bis zum 27. November in Erfurt im Collegium maius, dem Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM). Der Künstler hat europäische Synagogen verewigt, die in der Zeit des Nationalsozialismus zerstört wurden. Die Bilder sind erstmals öffentlich zu sehen, im kommenden Jahr sollen sie unter anderem im Außenministerium Berlin gezeigt werden. Da die Ausstellung coronabedingt nicht öffentlich zugänglich ist, werden einige Bilder auf der Internetseite der EKM gezeigt (https://www.ekmd.de/presse/pressestelle-erfurt/oelbilder-von-zerstoerten-synagogen-werden-erstmals-gezeigt.html). Die Ausstellung ist ein Beitrag der Aktion „Tora ist Leben“ zum Themenjahr „900 Jahre jüdisches Leben in Thüringen“.

Von Frankreich bis Russland reicht die malerische Auseinandersetzung von Alexander Dettmar mit den vor 80 Jahren zerstörten Synagogen. Der Künstler, der sich sonst mit Thüringen und anderen Regionen malerisch auseinandergesetzt hat und unter dem Motto „Painting to remember“ einen umfassenden Ausstellungszyklus der zerstörten deutschen Synagogen malte, stellt nun europäische Synagogen dar. Die monumentalen Bauwerke waren einstmals markante Wegpunkte in vielen Städten. Hoch wie Kathedralen waren einige von ihnen, Türme und Kuppeln ragten aus dem Häusermeer empor.

In seinen Ölgemälden baut der Künstler die Gebäude wieder auf. Warme Erdtöne dominieren auf den Bildern und lassen die Gebäude in einer vom Maler beabsichtigten Wucht wirken. Auch wenn Alexander Dettmar die Architektur in den Mittelpunkt seiner Malerei rückt, geraten die Menschen nicht in Vergessenheit. „Die Erinnerung soll beim Betrachten meiner Bilder langsam dazu kommen“, betont der Künstler.

„Die Erinnerung an die Zerstörung des großen jüdischen Erbes bleibt unser Auftrag als Mahnung für die Gegenwart. Gerade angesichts des wachsenden Antisemitismus in Deutschland ist das wichtiger denn je“, sagt Dr. Mirjam-Christina Redeker, Persönliche Referentin der Präsidentin des Landeskirchenamtes.

Autor:

susanne sobko

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