Vorgestellt
Nicht nur Gesang, das Herz spricht – zurücklehnen, genießen!

Wiederum ist eine CD von Jay Ale-xander erhältlich mit dem Titel „Du meine Seele, singe“. Sie enthält bekannte und auch weniger bekannte Lieder. Wer denkt, das wäre doch etwas für unsere gegenwärtigen stummen Gottesdienste, der irrt. Sie will und kann keinen Gemeindegesang ersetzen. Zurücklehen, genießen! Jay Alexander, geboren 1971 in Pforzheim, schloss sein Gesangsstudium an der Musikhochschule Karlsruhe als Opernsänger ab. Seine warme Tenorstimme kann man in den Fächern Klassik, Pop und Crossover hören. Die Interpretation der Lieder verrät den Künstler, der nicht nur singt, sondern das Herz sprechen lässt. Durch kleine Betonungen gestaltet er den Text.
Das aufwändige Booklet enthält spannende Hintergrundgeschichten rund um die Entstehung der Kirchenlieder, die auf dieser Scheibe erklingen. Eine saubere Aufnahmetechnik zeichnet die CD aus. Die Tontechnik trägt viel zum Gesamtbild einer CD bei. Die interessanten Arrangements vom Briten Richard Whilds, dem Repetitor an der Bayerischen Staatsoper, sollte man genauer anhören. Beide Künstler sind befreundet.
Da die Aufnahmen in der evangelischen Kirche St. Peter und Paul in Reutlingen-Gönningen entstanden sind, kommt die frühromantische Orgel ebenfalls zum Klingen. Man erlebt den sakralen Raum. Das möchte Jay Alexander. Er lässt uns sein Erleben der Lieder mitfühlen, ein Konzertgenuss in „Homeoffice“.
Für die Aufnahmen hat sich der Tenor den Reutlinger „Knabenchor capella vocalis“ und die „Murphy Singers“ eingeladen. Des weiteren wirken der Gitarrist Klaus Jäckle und die Harfenistin Christiane Werner mit. Chor und Orchester der Kulturen leitet Adrian Werum. Es entsteht ein farbiger Wechsel in der Folge der Lieder.
Farbig zum Beispiel ist der Tonartenwechsel in „Danket dem Herrn!“, ein interessanter Einfall von Richard Whilds. Die Trompete unterstreicht den Dank und das Loben. Sanfte Streicherklänge vermitteln Ruhe in „Stern, auf den ich schaue“. Orchester und Chor lassen den Stern erstrahlen. Nur eine zarte Harfenbegleitung lässt den „Morgenstern“ leuchten.
„Die Tonfolge kenne ich doch! Ja, Pachelbel, der Kanon!“ Dieses Ostinato mit „Wunderbarer König“ zu verbinden, ist einfach genial. Das kann eine Anregung für improvisationsfähige Organisten sein. Ganz anders klingt es in „Wenn Friede mit Gott“: Die Begleitung mit dem Klang der Großen Trommel, dieser Rhythmus, der Chor im Hintergrund – das könnte auch Filmmusik sein. Ruhig klingt das Konzert mit sanfter Orgelbegleitung in „Der Tag, mein Gott, ist nun vergangen“ aus.
Die Reihe der Hörüberraschungen lässt sich fortsetzen. Wer die CD angehört hat, wird zustimmen, dass sie nicht für den Gottesdienst geeignet ist. Wie wäre es aber mit dem Erklingen in einem Kreis musikinteressierter Zuhörer?
Eine Herzensangelegenheit von Jay Alexander soll nicht unerwähnt bleiben. Mit anderen Mitstreitern unterstützt er als Botschafter die „Familienherberge Lebensweg“ für Familien mit schwerst- und lebensverkürzt erkrankten Kindern. Er verbindet Herz und Tat.
Gottfried Meyer

Alexander, Jay: Du meine Seele, singe, CD. Edel Kultur, ASIN: B0863R6F68, 16,99 Euro
Bezug über den Buchhandel oder den Bestellservice Ihrer Kirchenzeitung: Telefon (0 36 43) 24 61 61

Autor:

Online-Redaktion

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