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Friedensandacht für den Gemeindebrief

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Singen und beten: Die Ohnmacht angesichts des Kriegs in der Ukraine ist groß. Was können wir tun? Wie helfen? Die Sehnsucht nach Frieden lässt Menschen zusammenkommen, um ihre Sorgen, Ängste und Bitten vor Gott zu bringen.

In der aktuellen Ausgabe der "Glaube+Heimat" finden Sie eine Friedensandacht - für Zuhause, den Hauskreis oder Ihre Gemeinde. Als besonderen Service stellen wir Gemeindebriefredaktionen die Andacht in verschiedenen Versionen zur Verfügung: als als Faltblatt zum Selbstausdrucken und als professionelles Print-Dokument.

Service für Gemeinden

Faltblatt zum Selbstausdrucken
Hier finden sich immer 2 Seiten auf einem Din-A4-Blatt. Bitte nicht verkleinern, sondern 100 Prozent zentriert drucken, dann passt es gut mit dem Falz.
Jetzt Faltblatt downloaden >>>

PDF-Datei
Wenn Sie die Friedensandacht auf Ihrer Homepage einbinden oder von einer Druckerei drucken lassen möchten, verwenden Sie dieses Dokument. 
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Einführung

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir sind zusammengekommen, weil unsere Herzen voll Sorge sind: Raketen schlagen ein. Soldaten marschieren. Menschen erleben Gewalt und Tod. Tausende sind auf der Flucht. Sie verlieren ihre Heimat, Hab und Gut. Wir erleben, wie zerbrechlich der Friede ist. Wir haben Angst. Doch es ist nie zu spät, um Verhandlungen fortzusetzen, die Waffen wieder schweigen zu lassen. Krieg ist immer eine Niederlage für alle Menschen.

Gebet

Lasst uns beten und Gott um seine Gegenwart anrufen:
Gott, du Gott des Friedens, es ist Krieg in der Ukraine. Von Russland angegriffen. Es ist Krieg in Europa. Der Frieden wurde mutwillig und absichtsvoll zerstört. Wir sind entsetzt und fassungslos. Ohnmacht, Angst und Wut sind in uns. Wir suchen deine Nähe in diesem Augenblick.
Wir klagen dir das Leid aller, über die Gewalt und Tod gekommen sind …
Stille
Sieh die Angst der Menschen in der Ukraine, sieh unsere Angst …
Stille
Lass du uns nicht los und alle, die jetzt ratlos und ohnmächtig sind …
Stille
Höre uns! Sei uns nahe in der Not! Sprich du selbst in uns, wo uns die Worte fehlen.
Amen.

Singen

Wir singen das Lied "Gib Frieden, Herr, gib Frieden". Es geht auf ein Friedensgedicht von Ernst Moritz Arndt von 1837 zurück. 1963 schrieb es Jan Nooter in ein niederländisches Kirchenlied um (Geef vrede, Heer, geef vrede). Bedeutung erlangte es für die Friedensbewegung der DDR in der 1980 von Jürgen Henkys ins Deutsche übertragenen Fassung. Der Text steht im EG 430.

Psalm

Unsere Unruhe, unsere Angst, unsere Sorge lasst uns legen in die Worte des Psalms:
Gott, zeige uns deine Gnade und gib uns dein Heil!
Könnte ich doch hören, was Gott der Herr redet,
dass er Frieden zusagte seinem Volk und seinen Heiligen,
auf dass sie nicht in Torheit geraten.
Doch ist ja seine Hilfe nahe denen,
die ihn fürchten,
dass in unserm Lande Ehre wohne;
dass Güte und Treue einander
begegnen,
Gerechtigkeit und Friede sich küssen;
dass Treue auf der Erde wachse
und Gerechtigkeit vom Himmel
schaue;
dass uns auch Gott Gutes tue
und unser Land seine Frucht gebe;
dass Gerechtigkeit vor ihm her gehe
und seinen Schritten folge.
Psalm 85,8-14

Singen

Wir singen das Lied "Ubi caritas et amor". Die Zeilen "Ubi caritas et amor, Ubi caritas, Deus ibi est" (deutsch: Wo die Liebe wohnt und Güte, wo die Liebe wohnt, da ist unser Gott) sind angelehnt an den 1. Johannesbrief und in einer Handschrift aus dem Kloster St. Gallen aus dem 8. Jahrhundert überliefert. Populär geworden ist das Stück durch Vertonungen aus Taizé. Text und Melodie sind zu finden unter:
cutt.ly/lied-ubi-caritas

Lesung

Wir hören Worte aus der Bergpredigt. (Matthäus 5, Verse 4-10)
Jesus sagte:
Selig sind, die da Leid tragen;
denn sie sollen getröstet werden.
Selig sind die Sanftmütigen;
denn sie werden das Erdreich besitzen.
Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit;
denn sie sollen satt werden.
Selig sind die Barmherzigen;
denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.
Selig sind, die reinen Herzens sind;
denn sie werden Gott schauen.
Selig sind, die Frieden stiften;
denn sie werden Gottes Kinder heißen.
Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden;
denn ihrer ist das Himmelreich.

Meditationstext

„Auf Frieden hoffen, auch wenn es lange, sehr lange, fast ein Leben dauert, bis der Schmerz die Wunden, die Hoffnungslosigkeit, die Wut, die Angst sich legt in mir. Auf Frieden hoffen, auch wenn alle Zeichen um uns herum eher den Krieg verheißen und mein Inneres den Frieden gar nicht zu spüren wagt. Auf Frieden hoffen, auch wenn die Fluchtgedanken mich zu überwältigen drohen. Auf Frieden hoffen und sich bewusst sein, dass er nicht zu erzwingen ist. Auf Frieden hoffen in Zeiten des Unfriedens und dabei freiwillig und bemüht bleiben; ein harter Prüfstein für unsere menschliche Seele, die des Leidens müde geworden ist.“
Viola Raheb, Palästina 2002

Fürbitten

Gott, wir bitten dich für die Menschen in der Ukraine, die in großer Angst vor noch mehr Krieg und Gewalt in ihrem Land leben. Gib ihnen Hoffnung und stärke sie in ihrer Not.
Wir rufen: Gott, erbarme dich.
Gott, wir bitten dich für die Menschen, die in diesem Konflikt Macht ausüben und Entscheidungen treffen: Gib ihnen den Geist der Friedfertigkeit und Versöhnung und die Ehrfurcht vor dem Leben.
Wir rufen: Gott, erbarme dich.
Gott, wir bitten dich für alle, die sich in der Ukraine um die Verwundeten, Traumatisierten und Geflüchteten kümmern: Gib ihnen Kraft für ihr Tun und schütze sie vor Verzweiflung angesichts des Leides um sie herum.
Wir rufen: Gott, erbarme dich.
Wir bitten dich für die Kirchen in der Ukraine, in Russland: Gib ihnen den Geist der Einheit, damit sie mit ihrem gemeinsamen Friedenszeugnis den Menschen beistehen können.
Wir rufen: Gott, erbarme dich.
In der Stille legen wir dir ans Herz, was uns bewegt.


Stilles Gebet

Gott, wir bitten dich für uns selber, die wir allein hilflos sind gegenüber der Gewalt des Krieges: Hilf uns zu erkennen, was wir selbst zum Frieden beitragen können. Auf dich und die Kraft deines Geistes vertrauen wir.

’s ist Krieg! ’s ist Krieg! O Gottes Engel wehre, und rede du darein!
’s ist leider Krieg – und ich begehre, nicht schuld daran zu sein!

Wir beten für die Menschen in der Ukraine, die immer mehr Not leiden in der zunehmenden Eskalation mit Russland.
Wir bitten dich: Erbarme dich über die Opfer der Gewalt und hilf ihnen, sich und ihre Kinder in Sicherheit zu bringen. Steh den Familien der Soldaten bei in ihrer Sorge und Todesangst.
Stoppe die Kriegstreiber, ihre Lügen und ihre Hassparolen!
Gib deinen Geist des Friedens in die Herzen derer, die politische Verantwortung tragen. Mögen sie diplomatische Ideen voranbringen und neue Lösungen für die alten Konflikte finden.
Du siehst uns in all unser Hilflosigkeit. Du hörst das stammelnde, angstvolle Beten der vielen Menschen in der Ukraine, in Russland, in Europa und weltweit. Wir flehen für sie und gemeinsam mit ihnen:

’s ist Krieg! ’s ist Krieg! O Gottes Engel wehre, und rede du darein!
’s ist leider Krieg – und ich begehre, nicht schuld daran zu sein!
Eine-Welt-Zentrum Herne,
Gedicht: Matthias Claudius, 1778

Vater unser

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe wie im Himmel,
so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute
und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren
Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft
und die Herrlichkeit
in Ewigkeit.
Amen.

Segensbitte

Gott segne uns und die Menschen in der Ukraine und überall in der Welt. Gott lenke unsere Schritte auf den Weg der Gerechtigkeit und des Friedens.
Gott behüte unseren Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit.
Amen.

Singen
Wir singen das Lied "Verleih uns Frieden gnädiglich". Martin Luther verfasste das Stück 1529 als Nachdichtung des gregorianischen Gesangs "Da pacem, Domine, in diebus nostris". Der Text steht im EG 421.

Zusammengestellt von Jens Lattke, Leiter des Lothar-Kreyssig-Ökumenezentrums und Friedensbeauftragter der EKM.

Ideen für eine Friedensandacht mit Kindern finden Sie hier.

Tipp

Die sogenannte Fulda Gap (Fulda-Lücke) erstreckte sich einst von Herleshausen in Hessen bis ins bayrische Bad Neustadt an der Saale. An eben dieser fragilen und „strategisch verletzlichen“ Stelle befürchtete die NATO in den 1980er-Jahren einen Vorstoß der Truppen des Warschauer Pakts zwischen zwei ihrer Armeegruppen und weiter in das Hinterland der Bundesrepublik Deutschland hinein. Wäre der Kalte Krieg eskaliert, wäre es hier passiert.
Auf dem Frauenberg in Bad Hersfeld steht eine Friedenseiche, deren Geschichte eng verknüpft ist mit der Geschichte der Friedensarbeit in dieser Region. Die Internetseite der Friedensinitiative bietet eine interessante Dokumentation zum Fulda Gap.
Außerdem stehen hier vielfältige Materialien zu den Themen Frieden und Krieg, Nächstenliebe und Beten zu Verfügung. Darunter sind auch Lerneinheiten für Jugendliche, Medientipps und liturgische Bausteine für Gottesdienste und Andachten.

friedenseiche-frauenberg.de  

Autor:

Online-Redaktion

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