Buchmesse: Chancen und Fragezeichen
Evangelische Verlagshäuser digital vertreten

Digital statt am Regal: In diesem Jahr präsentieren die Verlage ihre Herbstnovitäten online. | Foto: Foto: epd-bild/Heike Lyding
  • Digital statt am Regal: In diesem Jahr präsentieren die Verlage ihre Herbstnovitäten online.
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Frankfurt am Main (epd)  -  An der digitalen Frankfurter Buchmesse werden sich auch einige evangelische Verlage beteiligen. Wie die stellvertretende Vorsitzende des Evangelischen Medienverbands (EMVD), Reinhilde Ruprecht sagte, werden ihr eigener Verlag (Edition Ruprecht), die Evangelische Verlagsanstalt mit der edition chrismon und noch einige weitere Verlagshäuser bei der «Special Edition» der Buchmesse dabei sein und ihre Titel auf sogenannten Präsentationskacheln auf der Buchmessen-Website vorstellen.
«Ich sehe es als Möglichkeit, sich zu präsentieren und gefunden zu werden», sagte Ruprecht zu der aufgrund der Corona-Pandemie stark eingeschränkten Messe. Die nach Themenwelten sortierten «Kacheln» sähen allerdings «Religion» nicht vor, so dass das Angebot der evangelischen Verlage jetzt unter «Literatur und Sachbuch» zu finden sei. Die digitale Ausgabe der Messe sei noch etwas mit der heißen Nadel gestrickt, kommentierte die Göttinger Verlegerin. Eine Chance biete die «Kontaktbörse», «Matchmaking» genannt, für die Aussteller.
Der Geschäftsführer der Evangelischen Verlagsanstalt (EVA) aus Leipzig, Sebastian Knöfel, dämpfte zu große Erwartungen an die «Special Edition» der Buchmesse. Es sei schwierig, sich bei der großen Konkurrenz an Herbstnovitäten zu präsentieren, sagte Knöfel: «Wer soll das Überangebot im Netz rezipieren? Da braucht es schon starke Zugpferde, große Autoren, um Aufmerksamkeit zu erreichen.»
Die Branche habe durch die Buchmesse bislang eine mediale Öffentlichkeit erfahren, die es in diesem Jahr so nicht mehr gebe, sagte Knöfel. Dennoch brauche es diese Öffentlichkeit für das Buch. Für Lizenzgespräche und Vertragsabschlüsse sei die Messe inzwischen weniger wichtig. Zwar hätten Termine dort effektiv gebündelt und Projekte geballt besprochen werden können. Doch sei es eher um Networking und Marketing gegangen.
Ob die Frankfurter Buchmesse, die in den vergangenen Jahren mehr als 7000 Aussteller aus aller Welt und an den Publikumstagen über 150 000 private Besucher anzog, in dieser Dimension wieder stattfinden werde, sei mit großem Fragezeichen zu sehen, sagte der EVA-Geschäftsführer. Die Teilnahme habe bislang eine große Summe im Marketingbudget gebunden. Viele Verlage würden sich jetzt fragen, ob dies in einem solchem Umfang nötig sei, und wie man sich zukünftig aufstellen wolle.
Die diesjährige Buchmesse bietet ein Digitalportal für Kontakte, Informationen und den Handel im Bereich Rechte und Lizenzen sowie ein digitales Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm. Als Präsenzmesse findet sie nicht statt. Die geplanten Lesungen und Diskussionen in der Festhalle finden ohne Publikum nur mir den Moderatoren und Autoren statt.

Autor:

Online-Redaktion

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